Weitere Zwergenreime

Ute Pesch

Mit dem Roller

Ich hab‘ beim Spazierengehn
einen kleinen Zwerg gesehen.
Den umkreiste immer toller dieser Junge mit dem Roller.
“Ehrlich, so was könnt’ ich nicht”,
unser Zwerglein zu ihm spricht.
Sehr erfreut, daß er gelobt,
unser Junge weiter tobt.


Auf der Terrasse

Ich hab‘ beim Spazierengehn
einen kleinen Zwerg gesehen.
Der setzte sich auf der Terrasse
zu der Frau mit Kaffeetasse.
Die bemerkte ihn gar nicht
ohne Brille im Gesicht.
Er nahm einen Schluck Kaffee,
dann kam er auf die Idee:
Ich geh’ weiter, schön zu Fuß,
nehme keinen Omnibus.

 



Die Elster

Ich hab‘ beim Spazierengehn
einen kleinen Zwerg gesehen.
Eine Elster flog ganz tief,
wo er schnellen Schrittes lief.
“Die hat ein sehr großes Nest”,
stellte unser Zwerglein fest.
“Schwarzweiß ist ihr Federkleid.”
Diese Elster flog nicht weit.

 

Haare

Ich hab‘ beim Spazierengehn
einen kleinen Zwerg gesehen.
Seine Haare, lang und dicht,
fielen störend ins Gesicht.
Eine Schere, ziemlich scharf,
kürzte diese bei Bedarf.

 



Eichhörnchen

Ich hab‘ beim Spazierengehn
einen kleinen Zwerg gesehen.
Er ging durch den dichten Wald.
Dort entdeckte er schon bald
Eichhörnchen, die eins, zwei, drei,
hüpften schnell an ihm vorbei.

Die Katze

Ich hab‘ beim Spazierengehn
einen kleinen Zwerg gesehen.
Eine Katze mochte ihn,
lief miauend zu ihm hin,
rieb ihr Fell an seinen Beinen,
er fiel hin, lag auf den Steinen,
rappelte sich wieder auf,
setzte fort den Morgenlauf.

 



Die Pusteblume

Ich hab‘ beim Spazierengehn
einen kleinen Zwerg gesehen,
der die Pusteblume fand
mit dem runden Samenstand,
den der Frühlingswind auflöste,
während unser Zwerglein döste.

Kalter Wind

Ich hab‘ beim Spazierengehn
einen kleinen Zwerg gesehen.
Um den Hals den warmen Schal,
kalter Wind blies überall. 
Wollte keinen Husten kriegen
und damit im Bette liegen.

 



Glücklich endete sein Lauf

Ich hab‘ beim Spazierengehn
einen kleinen Zwerg gesehen,
der, vom Donnerknall erschrocken
machte sich schnell auf die Socken,
einen Unterschlupf zu finden,
der ihn schützte vor den Winden.
Glücklich endete sein Lauf,
ein Garagentor stand auf.

Junge Vögel

Ich hab‘ beim Spazierengehn
einen kleinen Zwerg gesehen,
fand in einem Mauerloch
junge Vögel, doch, ja doch,
die mit aufgesperrtem Rachen
hungrig in Geschrei ausbrachen,
bis die fleißge Vogelmutter
ihnen brachte Vogelfutter.

 



Roter Mohn

Ich hab‘ beim Spazierengehn
einen kleinen Zwerg gesehen.
Seine Augen fielen schon
auf das Feld mit rotem Mohn.
Leuchtend war das Scharlachrot,
einen schönen Anblick bot.
Unser Zwerg hat ihn genossen.
Rundum blau Kornblumen sprossen.

Ein Zitronenfalter

Ich hab‘ beim Spazierengehn
einen kleinen Zwerg gesehen.
Als er um die Ecke bog
ein Zitronenfalter flog
nektarsuchend vor ihm her.
“Fein, was Süßes zu ergattern”,
denkt der Zwerg, “und so zu flattern.”

 



Der Hund

Ich hab‘ beim Spazierengehn
einen kleinen Zwerg gesehen.
Er traf einen andren Jungen,
dessen Hund kam angesprungen.
Er blieb ohne Hundebiss,
doch in der Hose war ein Riss.

Regen

Ich hab‘ beim Spazierengehn
einen kleinen Zwerg gesehen.
Regen machte schließlich, daß
seine Hosen wurden naß.
Als die Sonne kam heraus,
trockneten sie vor dem Haus.

 



Der Stein

Ich hab‘ beim Spazierengehn
einen kleinen Zwerg gesehen.
Er nahm einen Stein, den grauen,
ihn sich näher anzuschauen.
Schwer lag in der kleinen Hand,
was er dort am Boden fand.
Wie ein Ei war seine Form.
Das fand unser Zwerg enorm. 


 


Ute Pesch 
Frühjahr 2019


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